Eine turbulente Woche liegt hinter unserer BGW 11-2: Einem dreitägigen Theaterworkshop folgte am Freitag die Aufführung vor mehreren Oberstufenkursen im Forum an der Beckstraße.
Der Reihe nach: Jeder Workshoptag – angeleitet von der Osnabrücker Schauspielerin Lieko Schulz und Deutschlehrerin Frau Ackermann – begann mit einem Warm-up. Dazu gehörten Tanz- und Stimmübungen sowie Dehnen. Schon hier konnten die Schüler kreativ mitwirken und es wurde viel gelacht. Dann galt es, in kleinen Übungen zu lernen, wie Gefühle ausgedrückt werden können. Anfängliche Vorbehalte der Schüler hatten sich schnell in Wohlgefallen aufgelöst!
Im weiteren Verlauf sahen sich die Teilnehmer die Figuren des natürlich ohnehin auf dem Lehrplan stehenden Dramas „Emilia Galotti“ von Lessing noch einmal an und arbeiteten ihre Charaktere heraus. Jetzt war es sehr hilfreich, dass alle ihre Kenntnisse aus dem Unterricht abrufen konnten. Anschließend lasen alle gemeinsam die Lieko Schulz „mitgebrachte“ gekürzte und modernisierte Fassung des bürgerlichen Trauerspiels aus der Zeit der Aufklärung. Die Schüler besprachen dann gemeinsam, welche Rolle sie gerne übernehmen wollten.
Für die einzelnen Szenen bauten sie zunächst vier Standbilder, die sie der Gruppe vorstellten. Im nächsten Schritt wurden daraus bewegte Bilder, und zuletzt kam die Sprache dazu. Dann war es so weit, dass die Schüler zum ersten Mal verschiedene Kostüme sahen, die zum Thema und zur Rolle passen könnten. Es folgten ein Stöbern und Anprobieren, gegenseitige Beratung sowie Diskussionen, welches Kostüm zu welchem Charakter passen könnte. An dieser Stelle geht einmal mehr ein Dank an das Osnabrücker Erzähltheater, welches die Kostüme zur Verfügung stellte.
Am dritten Tag standen ausschließlich Proben auf dem Programm. Frau Schulz besprach mit jedem Schüler ausführlich die Szenen, feilte mit ihnen daran und übte die Übergänge. Die anderen konnten in der Zwischenzeit entweder selbst üben oder Plakate bzw. Requisiten vorbereiten.
Die Aufregung am Premierentag war groß. Das obligatorische Warm-up stimmte dann wieder alle auf die Aufführung ein, die dann zu einem vollen Erfolg wurde. Alles klappte, die Schüler wuchsen regelrecht über sich hinaus, und die Besucher aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 des Beruflichen Gymnasiums sowie einige Verwandte der jungen Schauspieler sparten zurecht nicht mit Applaus! Dieser galt abschließend auch der großartigen Lieko Schulz, die das von Frau Ackermann nicht zum ersten Mal initiierte Projekt so professionell wie leidenschaftlich begleitete.
Auch die Reflexion der beteiligten Schüler fiel hinterher ausgesprochen positiv aus. Sie bestätigten, dass alle voller positiver Energie gewesen seien und das Stück am liebsten noch ein zweites Mal vor anderen Zuschauern aufgeführt hätten. Die Rede war gar von der lustigsten und aufregendsten Woche im ganzen Schuljahr. Nicht zuletzt sei der Klassenzusammenhalt noch intensiver geworden, was abschließend hervorgehoben wurde.
Fazit von Frau Ackermann: „Lieko und ich waren wieder mit Feuer und Flamme dabei. Der gemeinsame kreative Prozess mit den Schülern ist toll und entschädigt für die viele Organisation.“ So soll es sein – Gratulation zu diesem Highlight am Ende des Schuljahres!