DDR-Workshop wieder ein Erfolg

Auch in diesem Mai fand in allen vier Oberstufenklassen der Fachoberschule wieder ein Workshop zum Thema DDR statt. Diesmal hatten wir das Glück, dass die federführende Deutsche Gesellschaft e.V. darüber hinaus zwei Zeitzeugen mitbrachte.
In jeder Klasse wurde also zunächst ein 90-minütiger Workshop von einem Vertreter des Berliner Vereins zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa durchgeführt. Anschließend kamen in einer weiteren Doppelstunde mit Roland Schreyer bzw. Reinhard Schwartz zwei DDR-Zeitzeugen zu Wort, die einiges zu berichten hatten, was die Schüler nicht nur betroffen machte, sondern auch empörte.
Herr Schwartz war zwei Jahre in der DDR ohne Kontakt zu Frau und Kind inhaftiert gewesen, bevor er 1985 als politischer Gefangener vom Westen freigekauft wurde. Die Stasi hatte über ihn 30 Kilo Akten angelegt. Zitat: „Bald jeder Tag wurde dokumentiert. Ich habe wahrscheinlich noch immer nicht die letzte Seite gelesen. Da schütteln Sie nur den Kopf. Ich kann es bis heute nicht fassen.”
Unter anderem über den Aufbau der Grenzanlagen und das Leben im Sperrgebiet zwischen der DDR und unserer Bundesrepublik berichtete Herr Schreyer. Er schilderte ausführlich seine Flucht durch einen Kanal über die zu dieser Zeit schärfstens gesicherte Grenze: “Da bist du voller Adrenalin. Du hast keine Angst. Da funktionierst du bloß.”
Diesen eindrucksvollen Vormittag fassen wir hier mit der – ausnahmsweise einmal nicht ganz „jugendfreien“ – spontanen Reaktion eines Schülers auf die Ausführungen des DDR-Zeitzeugen zusammen: „Ach, du scheiße. Krass!”