Vielversprechend: 3 Tage – 3 Berufe

Von Montag bis Mittwoch arbeiten unsere Höheren Handelsschüler in dieser Woche in Lingener Unternehmen – und zwar jeden Tag in einem anderen Beruf. Was hat es damit auf sich und wie kam es dazu?

Viele Betriebe sind schon seit Längerem mit der Organisation und dem Ablauf von Berufsbildungsmessen und Ausbildungs-Informationsbörsen nicht mehr glücklich. Denn Aufwand und Ertrag stehen allzu oft in keinem guten Verhältnis, sodass die Unzufriedenheit wuchs und Unternehmensvertreter sich etwas anderes überlegten.

So entstand vor 1½ Jahren ein Arbeitskreis von Ausbildern und Personalbeauftragten der Lingener Unternehmen Mainka, Emco, Bärlocher, Kampmann sowie der AOK. Diese wandten sich an die Gesamtschule Emsland, und schon sehr bald war auch unsere BBS Lingen Wirtschaft, ihres Zeichens Zukunftsschule im Land Niedersachsen, mit im Boot. Ein gemeinsames Konzept wurde entwickelt, das ein Hauptziel verfolgte: Die Schüler in Aktivität zu bringen!

Die jungen Leute und Azubis von morgen sollen ganz verschiedene Berufe hautnah und „an der Front“ erleben, und zwar nicht nur die „typischen“ und naheliegenden, sondern eine große Bandbreite. 14 Ausbildungsberufe – von Baugeräteführerin über Chemikantin bis Industriekauffrau – sind im Portfolio, welche die Teilnehmer, die sich bei uns aus der HöHa bzw. BRW rekrutieren, kennenlernen. Nebenbei: 35 Schüler sind bei uns an „3 Tage – 3 Berufe“ beteiligt.

Die drei Tage im Betrieb dienen dabei gleichzeitig als Vorbereitung auf die BIB Emsland, die am Donnerstag wieder in der BBS an der Beckstraße stattfindet. Hier sollen die Schüler dann viel gezielter auf die Betriebe zugehen können – ohne „Scheuklappen“ und mit einem hoffentlich weiteren Horizont als vorher.

Die Klassenlehrer führten eine Abfrage durch, die Schüler äußerten ihre Favoriten und wurden zugeteilt. Theoretisch ist es möglich, auch zwei Tage im selben Unternehmen zu arbeiten, doch drei verschiedene Berufe sind’s auf jeden Fall, die sie kennenlernen. Dabei besteht übrigens die Übereinkunft unter den Verantwortlichen, kein „Headhunting“ in Form von Give-Aways oder Ähnlichem durchzuführen. Denn: Der jeweilige Beruf steht im Vordergrund, nicht das Unternehmen.

Anschließend soll eine Reflexion aller Beteiligten stattfinden und das Projekt bei guter Resonanz auf noch breitere Füße gestellt werden. Schon jetzt haben weitere Unternehmen auch aus bisher noch nicht vertretenen Berufsbereichen ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Wir sind gespannt und halten euch auf dem Laufenden!