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Dom, Moschee und Synagoge – BEWs in Osnabrück
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Frau Lis hatte alles organisiert, ihr (angehender) Religionslehrer-Kollege Herr Liene war als Begleitperson dabei – und mit ihnen brachen die Schüler unserer drei BEW-Klassen an einem Montagmorgen Mitte Juni zu einer interessanten Bus-Exkursion nach Osnabrück auf.
Die drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum waren schon im Unterricht besprochen worden, doch an diesem Tag stand das „Live-Erlebnis“ auf dem Programm. Zunächst traf die Gruppe vor dem Dom auf die beiden Vertreterinnen des Christentums und des Islam. Mit beiden zusammen ging es in das imposante katholische Gotteshaus, wo auf recht schülernahe Weise einiges gezeigt und erklärt und Fragen beantwortet wurden.
Anschließend ging’s zu Fuß zur nahegelegenen Ibrahim-Al-Kalil-Moschee, die in einem mehrstöckigen Wohnhaus untergebracht ist. Natürlich zogen sich alle vor dem Eintreten die Schuhe aus. Die Vertreterin des Islam übernahm das Wort, ging immer wieder auf die Schüler ein und stellte wie ihre Vorrednerin viele Bezüge zur jeweils anderen Religion her – z. B. dass das Christentum und der Islam genauso wie das Judentum „monotheistisch“ sind. Das heißt, dass sie nur einen, und zwar denselben, Gott kennen und verehren. Von den vielen muslimischen Schülern trauten sich zwei Mädels, ihren Mitschülern zu zeigen, wie im Islam gebetet wird – danke dafür!
Nach der Mittagspause brachte der Bus die Schüler und Lehrer zur Osnabrücker Synagoge, die in einem Wohngebiet liegt. Dort wurden sie von Frau Lea Mohr, einer sehr netten älteren Dame, begrüßt, die zunächst die männlichen Schüler bat, im Gotteshaus eine Kippa zu tragen. Sie zeigte allen das Innere der Synagoge, rollte z. B. eine Thora aus und erklärte einiges zum Judentum. Richtig still wurde es im Raum, als sie von der Vergangenheit ihrer Mutter und Großmutter erzählte. Letztere wurde von den Nazis in Auschwitz ermordet. Ihre Mutter, die im Emsland bekannte Erna de Vries, überlebte das Konzentrationslager und blieb bis ins hohe Alter von 98 Jahren Zeitzeugin des Holocaust, bevor sie im Herbst 2021 verstarb.
Alles in allem erlebten die Schüler einen sehr praktischen Religionsunterricht, der ihnen ganz sicher Erkenntnisse gebracht hat, von denen einige „hängenbleiben“. Danke an alle Teilnehmer fürs Dabeisein und aktive Mitmachen! Und DANKE an Frau Lis, die uns nach diesem Schuljahr leider als Lehrerin verlassen wird, da sie in die Schulabteilung des Bistums Osnabrück wechselt. Ganz sicher werden wir in Kontakt bleiben – und: Ein ausführliches Interview mit unserer sehr geschätzten Religionslehrerin zum Abschied folgt schon bald!