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DDR-Zeitzeugengespräch in der Fachoberschule
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Hannelore Kriening (Geburtsjahrgang 1935) lebt heute in der Lingener Seniorenresidenz Curanum. Dort wird sie hin und wieder auch von unserer Kollegin Ann-Christin Scheiber betreut.
Kennengelernt hatten sich die beiden über das Projekt „Mobile Begleitung“ des Lingener Freiwilligen-Zentrums. Es richtet sich hauptsächlich an ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Menschen mit Behinderungen. Durch die Mobilen Begleiter wird es diesen Menschen ermöglicht, am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilzunehmen.
Frau Schreiber hatte sich schon vor Corona mit Frau Kriening und einer weiteren Bewohnerin des Curanum zu gemütlichen Treffen verabredet und gemeinsam Filmvorführungen des Seniorenkinos besucht. Und auch während der Pandemie haben Frau Schreiber und Frau Kriening den Kontakt gehalten und des Öfteren telefoniert. In ihren Gesprächen erzählte die alte Dame stets viel aus ihrer bewegten Vergangenheit in der DDR.
Als Frau Schreiber wiederum ihrer Kollegin und Politiklehrerin Frau Schildt davon berichtete, entstand die Idee, Frau Kriening einmal in die Schule einzuladen – und zwar zu einem Interview mit der FOI2-1, in der beide Kolleginnen unterrichten. Dieser Termin fand nun kurz vor den Osterferien in unserer Mensa statt und wurde zu einer für alle Beteiligten sehr gelungenen Veranstaltung.
Frau Kriening, die als Sekretärin bei der stattlichen Fluggesellschaft Interflug gearbeitet hatte, sprach mit den Schülern eine Doppelstunde lang über ihren Alltag in der DDR, der von vielen Einschränkungen jeglicher Art geprägt war. Sie hatte auch ihre Stasi-Akte dabei, welche sie die interessierten Schüler studieren ließ. Diese wiederum hatten viele Fragen an die alte Dame – z. B. auch dazu, wie sie die politische Wende und den Mauerfall 1989 erlebte. Wie gesagt – eine sehr sinnvoll genutzte Zeit, die Lust auf eine Wiederholung in einer anderen Klasse gemacht hat – wozu Frau Kriening im Übrigen sehr gern bereit ist!