- Aktuelles -
„Ich kann es jedem empfehlen!“ – Sophia, Jana und Anna für vier Wochen auf Malta
Weitere Beiträge:
Drei angehende Industriekauffrauen verbrachten im November/Dezember ein vierwöchiges Auslandspraktikum auf Malta und zeigten sich hinterher sehr begeistert von ihrer Zeit auf der Mittelmeerinsel.
Sophia Janssen war von ihrem Ausbildungsbetrieb, dem Bauunternehmen Hofschröer, auf diese Möglichkeit hingewiesen worden. Bei Anna Turchin (Maschinenfabrik Paus) kam der Kontakt über die Ems-Achse zustande, deren Mitglied ihr Arbeitgeber ist. Und auch die Dritte im Bunde, Jana Roling von 3P Services, hatte über ihre Ausbilderin von der Chance erfahren, die das Campus Handwerk Azubis aus der Region in diesem Jahr zum ersten Mal einräumte – gefördert vom EU-Programm Erasmus+.
Campus Handwerk? Dabei handelt es sich um die neue Dachmarke für die Weiterbildungseinrichtungen der Handwerkskammer Hannover. In der Region gibt es Standorte in Lingen, Meppen, Nordhorn und Herzlake, die sich als kompetenter Partner des Handwerks, der Industrie und Kommunen verstehen.
Zurück zu unseren drei Azubis: Zwei Wochen vor der Abreise fand ein Kennenlerntreffen der elf Teilnehmer statt. Vier jungen Damen und sieben junge Herren im Alter zwischen 18 und 24 Jahren und aus ganz unterschiedlichen Ausbildungsberufen waren dem Aufruf des Campus Handwerk gefolgt: U. a. IT-ler, Maurer, Elektriker und eben auch drei angehende Industriekauffrauen, die sich übrigens ganz unabhängig voneinander angemeldet hatten. Zufälle gibt es ja nicht, doch ungewöhnlich war es allemal, dass gleich drei junge Damen aus der IK3-2 von Herrn Evers diese großartige Gelegenheit wahrnahmen.
Mitte November ging es dann los. Eine Begleiterin vom Campus Handwerk saß für die erste Organisation mit im Flugzeug, doch nach der Ankunft waren die jungen Leute – trotz eines Ansprechpartners vor Ort – sehr selbstständig unterwegs. Untergebracht waren die elf Azubis in drei Apartments in Msida, einer Hafenstadt im Nordosten der Insel, ca. 15 Busminuten von der Hauptstadt Valetta entfernt. So kam es für vier Wochen zu WGs von Leuten, die sich vorher gar nicht kannten und dennoch bestens verstanden.
Natürlich waren sie nicht zum Urlaubmachen auf die Insel gekommen. Vielmehr arbeitete jeder von ihnen in seinem Ausbildungsberuf, z. B. als Maurer auf dem Bau oder eben – wie im Fall „unserer“ der Berufsschülerinnen – im Büro. Sophia war in einem Wein-Unternehmen tätig und half hauptsächlich in der Buchhaltung. Janas Arbeitgeber unterhält auf Malta mehrere Restaurants, sie beschäftigte sich u. a. mit den täglichen Einnahmen oder schrieb Rechnungen. Last but not least war Anna in der Kommunalverwaltung eingesetzt und hatte z. B. mit Strafzetteln für Falschparker zu tun.
Von ihrer Arbeit, die sie i. d. R. mit dem Bus erreichten, berichtet Sophia stellvertretend nur Gutes: „Es hat Spaß gemacht. Ich hatte den Eindruck, dass langsamer gearbeitet wird, es gibt nicht so einen Wettbewerbsdruck wie bei uns, alles ist auch weniger digitalisiert. Und die Kollegen sind sehr offen und nett.“ Übrigens wurde bei der Arbeit natürlich nur Englisch gesprochen, das in Malta als ehemaliger britischer Kolonie sehr verbreitet ist, wenngleich die Kollegen auch des Öfteren ins für deutsche Ohren sehr fremd klingende Maltesisch wechselten. Ein Sprachproblem gab es für unsere drei Mädels jedoch überhaupt nicht: „Wegen Englisch muss wirklich niemand irgendwelche Bedenken haben.“
Zeit für Freizeitaktivitäten blieb natürlich genug. Zum einen wegen der Wochenenden, und zum anderen, weil die Arbeitszeit nicht bis in den späten Nachmittag reichte. „Fast jeden Tag haben wir zu elft etwas unternommen“, erzählt Anna für unsere drei Industrie-Azubis und spricht sehr positiv von der Gruppenerfahrung und der Chance, neue Kontakte knüpfen zu können. Und auch Jana stimmt zu: „Mit der Gruppe war es sehr gut, wir haben uns alle richtig gut verstanden.“
Auch das Wetter spielte mit, insbesondere zu Beginn konnten sie bei Temperaturen um 20 Grad auch noch im Meer schwimmen gehen, z. B. in der Golden Bay. Und als es einmal kälter war und regnete, dann gleich so stark, dass das Abwassersystem überlief: „Überall stand Wasser!“ Doch die Malteser seien in Wintermantel und Schal – und mit Flip-Flops! – trotzdem auf die Straße gegangen, wie Anna sich erinnert.
Überhaupt erhalten die Bewohner des kleinen Landes (500.000 Einwohner) ein gutes „Zeugnis“: „Sehr gastfreundlich“, „Maltesisch sprechen sie oft laut, lachen und sind sehr temperamentvoll“, „mega-freundlich“! Die Landschaft sei übrigens überraschend steinig und felsig gewesen: „Wenig grün, es gab nur sehr viele Kakteen.“
Und zum Schluss noch ein Fazit? „Ich kann es jedem empfehlen. Es war eine gute Zeit und ich bin froh, mich getraut zu haben“, sagt Sophia und spricht damit einmal mehr für ihre „Mitreisenden“. P. S.: Außer der eigenen Verpflegung hatten die jungen Leute keinerlei Kosten zu tragen – ein weiteres Argument dafür, es ihnen nachzutun.
Bleibt uns, noch einmal DANKE dafür zu sagen, dass wir an eurer tollen Erfahrung teilhaben durften. Hoffentlich nehmen im nächsten Jahr wieder Schüler unserer BBS die Gelegenheit zu einem Auslandspraktikum wahr – es lohnt sich auf alle Fälle!