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2021 „Abgefahren“ nur in kleinem Format – dennoch eindrucksvoll

„Abgefahren – wie krass ist das denn?" – so der Name eines jährlich durchgeführten Präventionsprojekts der Polizei. Anlass: Die hohen Unfallzahlen mit jungen Autofahrern. Tatsache ist, dass 25% aller tödlichen Verkehrsunfälle von Fahranfängern verursacht werden. Unerfahrenheit, Risikobereitschaft, Alkoholkonsum und jugendlicher Leichtsinn sind die Hauptrisikofaktoren.
In den letzten Jahren waren regelmäßig Klassen unserer BBS live dabei, wenn Betroffene ihre Beteiligung an schweren Verkehrsunfällen schilderten. Viele der Teilnehmer im Lingener Theater hatten Tränen in den Augen gehabt, als auf der Bühne auch mit Originalbildern und -videos mehrere Unfallgeschehen geschildert worden waren.
Protagonisten waren z. B. ein Polizist, der beschrieb, wie er einmal als Erster einen Unfallort erreicht hatte, wo ein 18-Jähriger ums Leben gekommen war. Auch die damals 17-jährige Fahrerin des Unfallwagens berichtete über das furchtbare Ereignis. Bei einem zweiten ausführlich dargestellten Unfall starben eine Mutter mit ihrem Sohn, deren Auto mit dem eines Fahranfängers zusammengestoßen war. Zu Wort kamen zwei Feuerwehrleute und eine Notfallseelsorgerin. Letztere hatte die schreckliche Nachricht an den Familienvater zu überbringen.
Corona-bedingt konnte die Veranstaltung in 2021 nicht im Theater stattfinden. So entwickelten die Verantwortlichen die Idee einer Ausstellung, die acht schwere Verkehrsunfälle aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim umfasst. Die Sachverhalte werden jeweils aus Sicht der Rettungskräfte und Unfallbeteiligten dargestellt. Sieben der acht Unfälle wurden von jungen Fahranfängern verursacht. 14 Menschen kamen dabei ums Leben.
Die kleine, doch gleichwohl sehr eindrucksvolle Ausstellung umfasst acht Beteiligte wie z. B. die oben genannte Notfallseelsorgerin als Pappaufsteller in Lebensgröße, dazu jeweils eine Infotafel – mit Fotos und einer kurzen Beschreibung des Geschehens sowie O-Tönen. Zu den Zielen der Ausstellung, die nach den Herbstferien für zwei Wochen in unserer Mensa zu sehen ist, gehört es, aufzurütteln und zu sensibilisieren, Bewusstsein für Leid und Trauer zu schaffen und nicht zuletzt die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren.
Und wenngleich die Ausstellung nicht die Intensität der Live-Darbietung im Theater erreichen kann, ist sie für jeden Schüler und Lehrer einen Besuch wert. Danke an unseren Verkehrsobmann Herrn Strootmann für die Organisation.