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„So schlimm war es doch gar nicht – München.“
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Wie lange hatte es keine Klassenfahrten mehr gegeben? Wie viele von euch hatten in den letzten anderthalb Jahren darauf verzichten müssen, auf gemeinsame Fahrten, die andere manchmal ihr Leben lang nicht vergessen!? Und wie dankbar sind diejenigen, die’s nun wieder dürfen!?
Unsere Automobilkaufleute (2. und 3. Lehrjahr) nahmen die wiedererlangte Chance sofort wahr und machten sich gleich in der ersten vollen Schulwoche auf den Weg nach München. Natürlich nicht einfach so, denn dort fand in dieser Zeit die Internationale Automobil-ausstellung statt, die viele ihrer Vorgänger an unserer BBS mit Frau Weidenbusch und Herrn Fögeding auch schon besucht hatten – vor Corona, und damals noch in Frankfurt.
Azubis, die direkt ins zweite Lehrjahr einstiegen, stiegen also noch vor ihrem ersten Berufsschultag ein – in einen Bus Richtung Süden. Und sie sollten es nicht bereuen, denn sie erlebten mit ihren Klassenkameraden und Lehrern eine tolle Zeit mit zwei Übernachtungen in München. Davon berichten nun zwei, die dabei waren: Der – ihr werdet es sehen –einzigartige Poet 2.0 Nikolaos Mazanec sowie sein Stichwortgeber und Partner in Crime Mohammed Muhammad Ali. Lest selbst!
„6:00 Uhr morgens, Lingen, Schulparkplatz.
Ich bin müde, es ist relativ kalt und die Kippe schmeckt auch noch nicht so ganz.
Meine Augenringe hängen wie Faultiere von den Bäumen, aber dennoch hab‘ ich eigentlich Bock.
Der Start nach München, wo die Maß und die Brezel ihr Zuhause haben, verläuft reibungslos.
Derselbe Ablauf, den wir alle von Studien- bzw. Klassenfahrten kennen:
Koffer rein, einsteigen, der Lehrer zählt durch, verzählt sich, zählt nochmal durch, fehlt einer? Keiner fehlt, sauber, alles passt.
Eigentlich habe ich mir gedacht, dass ich mich entspannt zurücklehne, ein wenig schlafe und ausgeruht in München ankomme.
Leider habe ich da die Rechnung ohne meinen Partner in Crime gemacht: Mohammed.
Pervers gut gelaunt, zu einer Uhrzeit, bei der man es eigentlich nicht sein kann.
Ich sitze neben Mohammed, sein lautstarkes, charismatisches und ohrenbetäubendes Lachen dröhnt durch den ganzen Bus und bringt so manches Trommelfell an seine Grenzen.
Trotz der Trompete neben mir kann ich doch ab und an meine Augen schließen und träumen, Gott sei Dank.
Nach ca. 3 Stunden Fahrt und etlichen Lachanfällen machen wir dann die erste Pause.
Raus, Kippe an, eine überteuerte Cola ziehen, entspannt.
Nach 6 Stunden weiterer Fahrt und zwei Pausen erreichen wir unser Ziel. München.
Hochhäuser, Menschen mit mal mehr oder weniger coolem Kleidungsstil, Autos, die wir sonst nur im Fernsehen sehen, geil, denke ich mir.
Wir checken im Hotel ein und haben erstmal eine Stunde Freizeit, alles ganz easy.
Nach dieser besagten Stunde fahren wir dann mit Karl Airlines zur Münchner Motorworld (Karl ist übrigens unser Busfahrer).
Zwei Stunden haben wir Zeit. Nach einer halben Stunde sind wir durch. Hat sich dennoch gelohnt.
Nach ein paar Zigaretten, einem Bild mit einem deutschen Rapstar (Ufo361) und ein bisschen Smalltalk geht unsere Reise dann mit 32 Schülern, die auf ganze 2 Lehrer verteilt sind, los. Das erste Mal U-Bahn. Ohoh.
Frau Weidenbusch-Ziolkowski – Achtung, Insider – kauft uns allen Tickets. Leider weiß nur die Hälfte von uns Stadtexperten, dass man die stempeln muss. Das Ende vom Lied ist, dass der besagte Teil schwarzfährt, ohne es zu wissen. Es geht aber gut und die Tickets können wir sogar noch am nächsten Tag nutzen. Wir Genies.
Wir genießen die U-Bahn-Fahrt und unterhalten uns alle ein wenig. Alles super, bis wir aussteigen und laufen müssen.
Hier beginnt das Drama:
Scheinbar wird jeder Zweite von uns, mich eingeschlossen, zum Erdkundelehrer, der alles besser weiß: „Wir müssen da lang“, „Nein, wir müssen hier lang“, „Nein, hier lang“. Alter.
Nachdem Mohammed und Denis das Zepter, in unserem Fall Google Maps, in die Hand genommen haben, dürfen wir doch noch den Chinesischen Garten betreten.
Super Ambiente, nette Leute. Ich habe Bock.
Nach einem Getränk und einer riesigen Brezel, mit der man hätte Steine spalten können, geht das Drama von Neuem los. U-Bahn fahren, diesmal ohne Lehrer.
20 Schüler, alle gut dabei und mit null Orientierungssinn, das kann nicht gutgehen. Wir machen aus einem Weg von 30 Minuten zwei Stunden. Dennoch schaffen wir es und verleiben uns im Hotel noch das ein oder andere ... (Punkt, Punkt, Punkt – die Redaktion).
Da wir natürlich alle unsere Grenzen kennen, beschließen wir dann zu schlafen, der eine früher, der andere später. Ich bin echt müde.
7:30 Uhr. „Hihihihi“, Junge.
Ich weiß nicht, warum, aber Mohammed weckt mich jeden Morgen mit seiner, wie schon oben beschriebenen, Lache.
Er ist immer der Erste, der wach ist. Katastrophe, dennoch ist man immerhin direkt wach.
Heute ist der große Tag. Die IAA. Der eigentliche Hauptgrund für die Studienfahrt. Ich habe richtig Bock.
Nach einem ordentlichen Frühstück geht‘s dann los.
Wieder mit der U-Bahn, diesmal reibungslos.
Aber die nächsten Probleme lassen natürlich nicht lange auf sich warten. Impfpass hier, Mailbestätigung da. Oh Mann. Gott sei Dank bekomme ich die besagte Mail noch rechtzeitig und kann mich anstellen für‘s Ticket. Ich begrüße die Ticketdame mit einem netten Lächeln. „Anna“, lese ich auf ihrem Namensschild. Nachdem Anna alles eingetragen hat, habe ich mein Ticket, ich verabschiede mich wieder mit einem Lächeln und einem Zwinkern, was auch erwidert wird. Dann geht‘s ab in die IAA.
Es gibt Autos, Fahrräder, Dreiräder, alles, was das Herz begehrt. Wir schlendern ein paar Stunden durch, machen die ein oder anderen Bilder und teilweise fällt mir wirklich die Kinnlade runter, bei so manch frisierten KFZ.
Eigentlich wollen wir was essen, landen dann aber irgendwie bei einer Probefahrt. Während unsere beiden Lehrer Herr Fögeding und Frau Weidenbusch-Ziolkowski wie Könige in einem Gefährt, gefertigt in Zuffenhausen, durch München fahren, landen wir in einem Dacia Spring.
Mit ganzen 45 PS und 130 km/h Spitze fahren wir dann zur Open Space.
Dort schauen wir uns noch ein wenig um und suchen uns dann nach und nach ein paar E-Roller zusammen, mit denen wir essen fahren.
Nachdem wir uns gestärkt haben, sind wir allesamt ins Hotel zurück, dort treffen wir uns mit den anderen, um später gemeinsam den Abend „ausklingen zu lassen“.
Gesagt, getan.
Wir fahren in eine ziemlich verrückte Bar, wo sich mehr als die Hälfte von uns erstmal sämtliche ... (Punkt, Punkt, Punkt – die Redaktion). Philip nennt das übrigens „Teambuilding“.
Keiner denkt dran, dass wir in 3 Stunden aufstehen müssen, aber gut, we livin‘ the Moment. Nachdem bei dem ein oder anderen ein Auge zum Mond und ein Auge ins Portmonee geschaut hat, ob noch Geld für’n Döner da ist, brechen wir dann langsam auf. Und wieder. Der eine will dahin, der andere will dahin. Oh Mann.
Da wir aber natürlich nicht ganz auf den Kopf gefallen sind, meistern wir auch das irgendwie. Scheinbar hat das Teambuilding wirklich was gebracht.
Wir versuchen noch verzweifelt, irgendwas zu bestellen, leider erfolglos. Wir schlafen hungrig ein, umso mehr freuen wir uns auf das Frühstück.
Nun sitzen wir wieder im Bus. 10 Stunden Fahrt, Mohammed neben mir wünscht mir Glück.
Die IAA war eine schöne Erfahrung, die zwei Nächte waren anstrengend, aber dennoch hatten wir unseren Spaß, und das zählt.“