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„Angst eher nicht, eher so’n bisschen glücklich“
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Nach Darius und Alica im letzten Jahr gibt es nun einen dritten Schüler unserer BBS, der mit einer Stammzellenspende zum Lebensretter werden kann: Jules Gerling.
Aber der Reihe nach:
Organisiert von Frau Schreiber und Frau Schildt und zusammen mit der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSD), hatte im April 2019 eine Typisierungsaktion an unserer Schule stattgefunden. Mehr als 100 Schüler hatten die Chance genutzt, per Wattestäbchen ein bisschen Speichel abzugeben. Einer von ihnen, der damalige Bank-Azubi Darius, wurde tatsächlich wenig später kontaktiert, genauso wie seine Klassenkameradin Alica, die sich schon vorher hatte typisieren lassen.
Im Herbst 2019 spendeten beide Schüler Stammzellen, um an Leukämie erkrankten Menschen zu helfen, in diesem Fall einem jungen Italiener sowie einer jungen Frau aus den Niederlanden. Die Lingener Tagespost berichtete ausführlich.
Im Mai 2020 erhielt dann auch unser damaliger Fachoberschüler Jules Gerling aus Baccum einen Anruf von der DSD. Er sei in der engeren Wahl und komme für eine Stammzellenspende in Frage. Überlegen habe er nicht müssen, sagt Jules, seine Entscheidung für die Spende sei bereits bei der Typisierung getroffen worden.
Und dann wurde es spannend für den jungen Mann. Es stellte sich heraus, dass die eingereichten Blutproben zum betroffenen Patienten passten, einem Mann aus Großbritannien. Und nach einigen Voruntersuchungen fuhr Jules dann am 31.8. – übrigens seinem 19. Geburtstag – zur Uni-Klinik nach Münster, um zu spenden. Auf die Frage, mit was für Gefühlen er dorthin gefahren sei, antwortet er: „„Angst eher nicht, eher so’n bisschen glücklich“.
Blutstammzellen können entweder durch eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm oder direkt aus dem Blut entnommen werden. Letzteres – also eine sog. „periphere“ Stammzellspende – erfolgte bei Jules. Fünf Stunden dauerte die Prozedur, die er mit seinen Eltern, seiner Freundin und auch ein paar Videos verbrachte. Seine Stammzellen sollen dem an Leukämie erkrankten britischen Patienten Anfang Oktober übertragen werden. Zwischen beiden zurzeit ist nur ein anonymer Briefkontakt erlaubt, persönlich kennenlernen können sie sich frühestens in zwei Jahren.
Unser Respekt geht an unseren ehemaligen Schüler, und unsere guten Wünsche an den Mann in Großbritannien, der mit den Stammzellen von Jules hoffentlich wieder gesund werden kann. Jules selbst wird übrigens in Kürze ein Duales Studium als Polizeianwärter an der Polizeiakademie Nienburg aufnehmen. Auch dafür alles Gute!