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Referendare Teil 2: Julia Akimow und die Herausforderungen

Bis zu ihrem 8. Lebensjahr lebte Julia Akimow mit ihrer deutschstämmigen Familie in ihrer Geburtsstadt Kustanay in Kasachstan. Mit ihrer Kindheit dort verbindet sie sehr schöne Erinnerungen.

Anfang der 90er-Jahre übersiedelte die Familie dann nach Deutschland, und zwar nach Büren im Kreis Paderborn. Julia kam ohne Deutschkenntnisse in die 3. Klasse, aber von Anfang an sehr gut zurecht, und sie lernte die Sprache schnell.

Realschule Büren, zweijährige Höhere Handelsschule, Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Fa. Wächter (Verpackungsmaschinen) in Haaren. Spaß gemacht? „Total! Die Ausbildung hat mich auf jeden Fall sehr bereichert. Und auch danach war es dort für mich zunächst sehr abwechslungsreich.“

Der Wunsch, Lehrerin zu werden, war jedoch schon in Julia entstanden, und als ihr nach der Lehre der Job doch irgendwann „zu eintönig“ wurde und sie „keine Herausforderungen“ mehr spürte, war die Entscheidung gefallen. „Problem“: Ihr fehlte noch die Allgemeine Hochschulreife, die sie jedoch innerhalb von zwei Jahren im in NRW etablierten „Abitur online“-Verfahren erwarb. Hierbei erfolgt der Unterricht nebenberuflich, je zur Hälfte in Präsenz sowie im Selbststudium.

So hatte Julia mit 26 Jahren ihr Abitur (nebenbei: mit sehr guten Noten) und somit das Recht, an einer Uni auf Lehramt zu studieren. Heimatnah zog es sie nach Paderborn, mit den Fächern Wirtschaft und Deutsch. „Das hat Spaß gemacht, ich habe gerne studiert“, sagt sie. Als nicht problematisch bezeichnet Julia dabei das Studieren mit Kind, weil die Universitäten heutzutage sehr familienfreundlich organisiert seien.

Da ihr Mann aus Groß Hesepe stammt, kam der Umzug der Familie ins Emsland in Betracht, und inzwischen wohnt die fünfköpfige Familie im Dalumer Eigenheim, wo sie sich sehr wohlfühlt. Ihre schulfreie Zeit verbringt Julia natürlich am liebsten mit ihrem Mann und den drei Kindern, für die sie übrigens auch viel und gern näht. Darüber hinaus liest sie gern. Als Buch, das ihr besonders gefallen hat, nennt sie den postkolonialen Roman „Morenga“ von Uwe Timm.

Und am bis dato heißesten Tag des Jahres antwortet sie auf die Frage nach ihrem Lieblingswort mit „Sommer! Ich liebe dieses Wetter!“. Ich auch, liebe Julia, vielen Dank für das hochinteressante Interview und weiterhin alles Gute für dich an unserer BBS!