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Mehr als 100 Schüler lassen sich in Lingen typisieren
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Von Caroline Theiling-Brauhardt
Quelle: Lingener Tagespost vom 02.04.2019
In den BBS Lingen Wirtschaft hat am Montag eine große Stammzellen-Typisierungsaktion stattgefunden. Dabei wurden mehr als 100 Schülerinnen und Schüler in die Spenderdatei aufgenommen.
"Wir sind erst im vergangenen Jahr als humanitäre Schule ausgezeichnet worden. Und vor diesem Hintergrund wollten wir auch diesem Jahr wieder ein soziales Projekt anbieten", erläuterte Koordinatorin Karin Schildt den Hintergrund zu dieser Aktion. Für die Pädagogin ist es auch wichtig, die Schülerinnen und Schüler zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und zu sozialem Engagement zu motivieren und zu fördern.
Projekt der humanitären Schule
Den Kontakt zu der Deutschen Stammzellenspenderdatei (DSD) entstand bereits bei der Feierstunde, als die BBS Lingen Wirtschaft in Hannover als humanitäre Schule ausgezeichnet wurde. Als Karin Schildt dann später in Lingen im Kollegium vorschlug, mit der DSD ein Projekt durchzuführen, waren alle sofort angetan von dieser Idee. Besondere Unterstützung erhielt sie von ihrem Kollegen Michael Döbber, der vor neun Jahren bereits selbst zum Spender wurde und den jungen Leuten in der Mensa von seinen Erfahrungen berichtete.Der Haselünner, der sich selbst als überzeugter Blutspender bezeichnet, wurde bei einer solchen Spende im Jahr 2008 gefragt, ob er sich auch als Stammzellenspender zur Verfügung stellen würde. Ohne zu zögern, hatte er damals zugestimmt. Keine zwei Jahre später, der 28-Jährige steckte gerade mitten im Examen, kam die Anfrage nach seinen Stammzellen. Nachdem er unbürokratisch von seiner Uni die entsprechende Zusage erhalten hatte, einen Extra-Prüfungstermin zu bekommen, sagte er zu. Nach einer Voruntersuchung in der Uniklinik verlief der spätere Eingriff "recht unspektakulär und schmerzfrei", berichtete Döbber. Er verglich das mit einer Dialyse. Es erfordere lediglich etwas Geduld, da es zwischen drei und fünf Stunden dauerte, bis der Vorgang abgeschlossen sei.
Für ihn sei es selbstverständlich gewesen, hier zu helfen, denn schließlich könne jeder einmal in in eine solche Situation kommen. "Kosten entstehen nicht bei dem Eingriff, aber man wird auch nicht reich dadurch", betonte der Pädagoge. Nach zwei Jahren besteht die Möglichkeit für Spender und Empfänger sich kennenzulernen. Das hat Döbber wahrgenommen und steht seither in regelmäßigem Kontakt zu Astrid (54) aus Dortmund, die ein Jahr nach der Transplantation wieder angefangen hat zu arbeiten und nun als "kerngesund" gilt. Sie hat mich sogar zu ihrem 50. Geburtstag ins Ruhrgebiet eingeladen." Die Empfängerin wäre gern selbst nach Lingen gekommen, um die Schülern aus ihren Erfahrungen zu berichten. Eine Urlaubssperre machte das aber unmöglich, und so sendete sie eine Videobotschaft, in der sie an die jungen Leute appellierte." Lasst euch typisieren."
13.000 Erkrankungen pro Jahr
Diesen Aufruf untermauerte Theresa Barsch von der DSD mit Zahlen. Demnach erkranken jedes Jahr in Deutschland 13.000 Menschen an Blutkrebs bzw. Leukämie. Nur 30 Prozent von ihnen finden einen Stammzellenspender innerhalb der Familie. Alle anderen Erkrankten seien auf externe Spender angewiesen. Wer einmal registriert sei, stehe anschließend weltweit als Spender in der Datei. Auch sie selbst habe bereits schon gespendet. Ihre Stammzellen gingen nach Schweden. Wie es dem "genetischen Zwilling" geht, wird sie erst in wenigen Wochen erfahren, wenn die Frist zum Kennenlernen abgelaufen ist. Unter den anwesenden Schülern gab es bereits einige, die schon in einer der Deutschlandweit 26 Spenderdateien registriert sind. Von den anderen nutzten mehr als 100 die Chance, per Wattestäbchen ein wenig Speichel abzugeben und vielleicht später einmal ein Leben zu retten.Klicke den Bearbeitungs-Button um diesen Text zu verändern. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.