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Fachoberschüler wieder in der Hauptstadt – fünf tolle Tage in Berlin
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Traditionell – und nach zuletzt zwei Corona-bedingten Ausfällen endlich wieder – fahren unsere Fachoberschüler nach ihren Prüfungen im Mai nach Berlin. Diesmal bestand die Gruppe aus 62 Schülern der FOW und FOI 12 sowie den drei begleitenden Klassenlehrern Elberg, Knappert und Becker. Montagmorgens begann die fünftägige Klassenfahrt.
Die zwei Klassen der FOW reisten mit dem Bus, die FOI mit der Bahn in die Bundeshauptstadt – beides verlief amüsant, gut gelaunt und entspannt. Der Bus machte dabei eine Rast am ehemaligen Grenzübergang nach Ostdeutschland, der besichtigt wurde. Und einen weiteren „Daumen rauf“ gibt es für die Deutsche Bahn, denn die reservierten Sitzplätze im ICE waren sehr angenehm. Neben der Bahnfahrt war die Buchung von (nebenbei: schönen) Doppelzimmern im zentral gelegenen Hostel eine Premiere. Mehrere Schüler hatten sogar Einzelzimmer, was von ihnen durchaus gefeiert wurde.
Der weitere Nachmittag und der Abend standen dann zur freien Verfügung. Herr Elberg organisierte noch 39 (!) Tickets für das Bundesliga-Relegationsspiel Hertha BSC gegen den HSV, einige Schüler brausten auf geliehenen E-Scootern durch die Stadt, und alle machten sich schöne erste Stunden in der Hauptstadt.
Am Dienstagvormittag stand der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt auf dem Programm. Dort erhielten die Schüler eine Führung und viele Informationen. Zudem kamen sie mit Zeitzeugen in Kontakt, was sehr beeindruckend war. Zitat: „Henry Leuschner hat direkt gesagt, was er erlebt hat, und kein Blatt vor den Mund genommen. Eine eiskalte Persönlichkeit, aber mit Berliner Humor. Was sonst vielleicht langweilig geworden wäre, wurde stark aufgewertet.“ In einer anderen Gruppe berichtete ein Zeitzeuge, der Journalist in der DDR war, gute Kontakte zur Westpresse hatte und deshalb nicht eingesperrt, sondern per Befehl aus der DDR ausgewiesen wurde. Er erzählte die Geschichte einiger prominenter persönlicher Freunde wie z. B. Wolf Biermann – interessant und bewegend.
Abends gab es – klassenweise – ein gemeinsames Abendessen im Restaurant: Die eine Schülergruppe war bei „Hans im Glück“ an der Mercedes-Benz-Arena, die andere im „Pomodori“ im Alexa-Einkaufszentrum am Alexanderplatz. Ein leckerer und rundum gelungener Abend!
Am Mittwoch machten sich die Schüler und ihre begleitenden Lehrer auf den Weg zum Tränenpalast – der ehemaligen Ausreisehalle von der DDR in den Westen am Bahnhof Friedrichstraße. Dort konnten sie selbständig die Ausstellung zur deutschen Teilung anschauen. Zu sehen gab es Original-Abfertigungsbereiche für West-Touristen und interessant aufbereitete Zeitdokumente sowie z. B. Reisekoffer samt Inhalt, die jeweils eine „Fluchtgeschichte“ erzählten.
Danach stand eine gemeinsame Bootsfahrt auf der Spree im Terminplan – durch das Regierungsviertel ging es entlang vieler historischer Gebäuden und Bauwerke, wie z. B. dem Reichstag, Bundeskanzleramt, Berliner Dom, dem neuen Humboldt-Forum, der Museumsinsel und dem Nikolai-Viertel. Bei herrlichstem Sonnenschein war es sehr entspannend an Deck.
Nach ausreichend Zeit, um sich für den nächsten Programmpunkt zu stärken, besuchten die Schüler und Lehrer am späten Nachmittag den Bundesrat. Dort erhielten alle einen Einblick in die Arbeit der „Länderkammer“ und durften am Ende ein realitätsnahes Rollenspiel durchführen. Die Schüler simulierten die Arbeit des Bundesrates, ihr selbst gewähltes Thema lautete „Legalisierung von Cannabis“. Abends schauten die Schüler entweder gemeinsam das Frankfurter Europapokal-Finale oder erkundeten selbstständig die Stadt. Und gerade die Fußballgruppe war anschließend natürlich bester Laune.
Am Donnerstagmorgen durften alle ausschlafen und es gab ein „spätes Frühstück“, weil erst danach wieder Programm auf dem Programm stand. Dann ging es für alle ins TimeRide, um auf einer virtuellen Zeitreise in das geteilte Berlin der 80er Jahre Geschichte hautnah zu erleben. Dort angekommen, wurde zuerst ein Interview mit Zeitzeugen gezeigt, anschließend wurden die VR-Brillen aufgesetzt und los ging’s mit einer „Fahrt“ in einem Original-DDR-Reisebus – richtig gut gemacht und beeindruckend: „Fühlte sich an, als sei man wirklich gefahren!“
Abends war ein Teil des Jahrgangs bei dem besagten Relegationsspiel. 77.000 Zuschauer sahen das 0:1 von Hertha BSC gegen den Hamburger SV. Gänsehaut-Atmosphäre bei allen 39, die dabei waren. Sitzplatz in der Hamburger Kurve, Stimmung ohne Ende und am Ende gewinnen die Rothosen sogar! Ein Mega-Erlebnis für alle Fußballfans, die dabei waren. Anschließend wurde der Sieg des HSV zelebriert (und in der Innenstadt weitergefeiert).
Es folgt ein Auszug aus dem Rückblick einer Schülerin zum Freitagmorgen: „Nach einer schlaflosen Nacht stiegen wir übermüdet in den Bus.“ Die Fahrt mit Busfahrer Karl war entsprechend sehr ruhig, alle schliefen und kamen gut in Lingen an. Für die Bahn-Gruppe galt das mit Abstrichen, denn sie strandete in Hannover, weil drei ICs Richtung Rheine ausgefallen waren. Gequetscht in den einzigen Regionalexpress, ging’s Richtung Heimat, und die Ankunft fand zeitgleich mit dem Bus statt.
Zusammenfassung: Richtig tolle Woche, keine „Verluste“. Stimmung jederzeit gut. Sonnig. Das Motto der Abschlussprüfung wurde übernommen: „Man muss auch mal was riskieren!“ Lehrer-Rückwärts-Salto. Sprung in die Spree nach morgendlicher Joggingrunde. König Karl kann klasse cruisen. Biergarten. Roullträppe. DANKE an alle Beteiligten!
P. S.: Die diesmal gesichteten Promis waren Marie Reim (beim Videodreh auf der Friedrichstraße),
Jan-Josef Liefers und Anna Loos (beim Abholen ihrer Tochter vom Bahnhof Zoo) und natürlich Felix Magath im Olympiastadion.